Bom Dia Zermatt
Auf den Strassen von Zermatt werden viele verschiedene Sprachen vernommen. Dazu gehört auch Portugiesisch. Eine Sprache, die jedoch nicht von den vielen Tourist*innen gesprochen wird, sondern von den vielen Gastarbeiter*innen im Dorf. Um den Massentourismus zu bewältigen, ist das Tourismuskonstrukt auf viele Arbeitskräfte angewiesen, meist aus dem Ausland. In Zermatt vorwiegend Portugies*innen. Von den rund 5’460 Dorfbewohner*innen, leben 950 Portugies*innen in Zermatt und weitere 580 im Nachbardorf Täsch.
Die Mehrheit dieser ausländischen Gemeinschaft ist in der Hotellerie tätig, vorwiegend im Housekeeping. Es sind diese Menschen, welche die rein wirkende Hotelatmosphäre aufrechterhalten und die Zimmer immer wieder aufs Neue wohlgestalten, ohne in Erscheinung zu treten. Durch diesen unpersönlichen Aspekt, findet auch keine Assoziation zum Menschen statt. Das gereinigte Zimmer wird als Selbstverständlichkeit hingenommen.
Es sind Menschen, die ihr finanzielles Glück in einer fremdwirkenden Umgebung suchen. Viele kommen für eine unbestimmte Zeit, einige bleiben ein Leben lang. Die treibende Kraft ist oft die Rückkehr ins Heimatland, die jedoch durch die finanzielle Bindung vielfach unerreicht bleibt. Dann bleibt nur die Zwischensaison um nach Portugal zurückkehren und das Heimweh, Saudade, ein wenig zu stillen.
Es sind Frauen und Männer, die für die portugiesische Gemeinschaft in Zermatt stehen und durch diese Arbeit in Erscheinung treten.